Aus der Reihe “Deppen wie wir”, heute Folge 20: Martin Schulz und Ulli Nissen [beides SPD-Nahkämpfer auf “gehobenem Niveau”]

– Folge 20 –

Liebe Leser,

Achtung: Keine Werbeanzeige, vielmehr ein Bildschirmfoto aus einer typischen sinnbefreiten SPD-Wahlkampfwerbung. Vom foto­graphischen her gibt es nichts zu meckern.

verkommen die Wahlkämpfe immer mehr zu reinen Propagandaschlachten? Wenn wir uns das Konterfei von Martin Schulz, dem Super-Simulations­kanzler­kandidaten, auf den vielen Wahlkampfplakaten ringsum anschauen, frage ich mich, wenn dieser Mist wirkt, was müssen das für armselige Idioten sein, die ihre Wahlzettelstimme für ein einziges Lächeln auf dem Wahlkampfplakat hergeben. Eine Stimme aus Koblenz meinte zu mir kürzlich, das mit den Martin-Schulz-Wahlkampfplakaten ist so, damit sich die SPD-Vorort-Wahlkämpfer besser  herauswinden können, sie hätten nicht für die (falsche/richtige?) Forderung xyz geworben. Die würden so praktisch Wahlkampf gegen den eigenen Kandidaten machen – soweit die koblenzer Verschwörungstheorie. Ist das nicht etwas irre?

Ich für meinen Teil frage mich hier eher: Wie bekommen wir eine fundierte und wirksame Gegenöffentlichkeit hin? Das geht nämlich auf keinen Fall so, dass wir – als Linke – um die allein einzig seelig machende Erwähnung in Zeitungen wie Frankfurter Rundschau oder Süddeutsche Zeitung kämpfen.

Soweit so gut. Martin Schulz abzufrühstücken ist aus linker Sicht bier-einfach, praktisch geschenkt, aber was ist mit Ulli Nissen, der nicht Super-Simulationskanzlerkandidatin im Osten Frankfurts? Wer sie nicht kennt, sie ist eine relativ “linke” SPDlerin und direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für die SPD seit 2013 in dem Wahlbezirk, in welchem ich wohne. Ihr ist dieser Text hier letztlich zu verdanken.

Zu verdanken deshalb, weil sie mich am Samstagvormittag auf unserer Einkaufstraße in Bornheim wahlkampfmäßig ansprach und mir ein SPD-Wahlkampffaltblatt überreichte, mit ihr und Martin Schulz drauf.

Ich sagte zu ihr, ich gebe Monika (Monika Christann für Die Linke) meine Erststimme, das ist das Wahlkreuz, das in der Summe der abgegebenen Stimmen eines Wahlbezirks entscheidet, wer den Wahlbezirk in der nächsten Bundestagssitzungsperiode (-legislaturperiode) vertritt. Jeder Direktmandatskandidat kämpft für sich selbst. Der- oder diejenige mit den meisten Stimmen darf uns dann als Wahlbezirk für die nächsten Jahre in Berlin vertreten. Die für die anderen Kandidaten abgegebenen Stimmen fallen unter den Tisch.

Man sieht sofort ein, eine Direktkandidatur, ohne durch einen vorderen Listenplatz auf der Landesliste abgesichert zu sein, ist eine sehr wacklige Sache. Insoweit kann ich Nissens Übereifer etwas verstehen. Sie sagte mir folgerichtig direkt ins Gesicht, dass dann der Bezirk an die CDU ginge – als ob ich das nicht wüßte.

Aber im Grund genommen ist das fair, wenn das Direktmandat unseres Bezirks wieder an die CDU geht. Was hat Nissen persönlich getan, damit Linke wie ich ihr ihr die Erststimme geben? Ich weiß es wirklich nicht. Sie mag sich noch so sehr für wenige Einzelne eingesetzt haben, doch was änderte das an der Politik der großen Koalition, der sie angehörte? Sie hätte sich der kapitalistischen großen Koalition verweigern können.

Nissen hätte große Politik machen können, indem sie zum Beispiel, wenn sie denn wirklich links tickt, zu den Linken hätte wechseln können. Eine solche Tat hätte ihr sicherlich ein großes Maß an politischer Glaubwürdigkeit eingebracht. Doch wer verläßt schon gerne eine politische Partei, die als sehr reich gilt?

Nissen hat mir also ein Faltblatt geschenkt, zumal mit Schulz auf der Rückseite, welches ich – so meine ich – irgendwie zu würdigen habe. Da ich mich derzeit mit Gimp ein klein wenig beschäftige, habe ich mich zu einer bildlichen politischen Wahlkampfantwort entschlossen. Wir Linke verfügen zwar nicht über die Finanzspenden des Kapitals, hoffen aber auf gute Mundpropaganda und Selbst-Initiative. Vielleicht hilft mein Nö-Wut-Machwerk hier etwas weiter:

Wenn ich das schon lese: “Stark für die Schwachen – Laut für die Leisen”, diese Verarsche kann doch nicht wahr sein. Deshalb diese Entgegnung, Postkartenformat 10 cm x 15 cm, zum Weiter-verschicken. Es reicht wirklich. Als Kontrast habe ich das LINKEN-Kurzwahlprogramm beim Schnappschuss obenauf gelegt.

 

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